In ihrem letzten Auftritt vor einer tollen Kulisse, flossen nach dem Spiel noch einmal Tränen. Dass man sich zuvor deutlich dem Meisterteam aus Karlsruhe hatte geschlagen geben müssen, war an diesem Abend eher nebensächlich. Gleich von fünf Spielern und dem Trainerteam  musste sich Teammanager und Hallensprecher Olly Wendt nach dem Spiel verabschieden und fand emotionale Worte für alle Akteure. Nur ein Spieler fehlte an diesem letzten Heimspiel aufgrund einer Coronainfektion: „Dass unser langjähriger Kapitän Oscar Benner ausgerechnet an diesem Abend passen musste, hat uns alle betroffen gemacht“, so Wendt über einen Spieler, der über Jahre das Gesicht des Hammelburger Bundesligateams geprägt hat und der alle sieben Spielzeiten Deutschlands zweithöchster Spielklasse erlebt hat. Neben dem Kapitän, verlassen auch Hannes Krochmann, Moritz Zeitler, Luca Dierks und Laurentiu Vînătoru das Team und werden sich mit Ausnahme von Krochmann erst einmal auf das Berufliche fokussieren.
Natürlich wurde an diesem Abend auch Volleyball gespielt und das vor fantastischer Kulisse im heimischen Wohnzimmer, wie die Saalestädter liebevoll ihre Heimstätte nennen. Dazu hatten sich die Spieltagsplaner auch eine Lichtshow ausgedacht und erstmals auch wieder im unteren Hallenbereich bestuhlt. „Das war so etwas wie die Rückkehr zur Normalität und der Blick auf unsere stimmungsvolle Kulisse lässt uns optimistisch auf die kommende Spielzeit blicken“, sagte Sponsoringchef Frank Jansen nach der Partie.
Weil bei Hammelburg noch immer einige Führungsspieler verletzungsbedingt fehlten, hatte Meister Karlsruhe über drei Sätze leichtes Spiel. Trainer Thiago Welter nutzte die Möglichkeit, allen Spielern Einsatzzeit zu schenken auch wenn taktisch viel improvisiert werden musste und der ein oder andere Spieler sogar „positionsfremd“ eingesetzt wurde. Dabei zeigte vor allem ein Spieler eine tolle Leistung, der kurzfristig aus der 2. Mannschaft einsprang und am Ende der Partie verdient mit der goldenen MVP Medaille belohnt wurde: David Baden, der im letzten Jahr noch zum Bundesligaaufgebot gehörte.
Die Saalestädter beenden eine erneut herausfordernde Saison als Tabellenfünfte. Für Hammelburgs Kaderplaner beginnt die Arbeit nun erst richtig, gilt es doch die vielen Spielerabgänge zu kompensieren und neue Spieler nach Hammelburg zu holen. „ Wir nehmen die Herausforderung an und sind guter Dinge; auch im kommenden Jahr ein leistungsfähiges Team aufzustellen“, so Hammelburgs Teammanager, der sich bereits jetzt auf die Mitte September beginnende neue Saison freut.
Quelle: Hammelburg Volleys, Bild: Jens Feistel
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