Der Hilferuf von Landrat Henryk Kiepura wurde gehört: Ein zweiter Transport mit Notfallmedikamenten, Verbandsmitteln und Babynahrung wurde am Freitag in Klobuck herzlich empfangen. Am Sonntag wurden die Hilfsgüter an die vom Krieg betroffenen Bewohner der Grenzregion in der Ukraine verteilt. Alle Fotos: Jesko Bahr

Mit unvorstellbarer Härte führt Russland Krieg gegen seinen Nachbarn, die Ukraine. Eine große Zahl von Flüchtlingen aus dem Osten der Ukraine ist auf dem Weg über die Westukraine in das rettende Polen. Mit dem nördlich von Krakau gelegenem Landkreis Klobuck verbindet den Landkreis Haßberge eine Partnerschaft, die sich nun bewähren muss. Denn Klobuck pflegt seinerseits eine weitere Partnerschaft mit der Region Mostyska, einer westukrainischen Kleinstadt 16 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt an einer Nebenstrecke von Lemberg nach Polen. In Mostyska wird ein kleines Krankenhaus betrieben mit einer nahegelegenen Zweigambulanz. Von dort erreichte den Landrat von Klobuck Henryk Kiepura ein Hilferuf, dass inzwischen insbesondere Insulin und Medikamente für die Notfallambulanz fehlen.
Unter Einbindung seiner Haßberg-Kliniken gelang es dem Landkreis Haßberge kurzfristig, Insuline, die zur Dauerversorgung von Diabetes-Patienten unerlässlich sind, für einen ersten Transport an die polnischen Partner zu übergeben. Nun wurde ein zweiter Transport mit Notfallmedikamenten, Verbandsmitteln und Babynahrung zusammengestellt, der am Freitag in Klobuck übergeben wurde.
Dort wurden die Hilfsgüter kurzfristig zusammen mit in Polen gesammeltem Material zwischengelagert. Am Sonntag ging ein von Landrat Hendryk Kiepura begleiteter Transport an die Ukraine. Die Besonderheit dieser Hilfsaktion ist, dass über die persönlichen Kontakte auf kommunaler Ebene medizinische Hilfsgüter direkt in ein ländliches Krankenhaus gehen. Die Medikamente sind apothekenpflichtig und dürfen nur von Ärzten ausgegeben werden. Das ist durch die Logistik sichergestellt.
Die Maßnahmen der großen Hilfsorganisationen sind dank der großen Spendenbereitschaft in Deutschland rasch angelaufen. Über den persönlichen Kontakt auf kommunaler Ebene kann der konkrete Bedarf beim ukrainischen Partner sehr genau erfasst und kurzfristig befriedigt werden.
Stephan Kolck, der den zweiten Transport durchgeführt hat, hat den Verantwortlichen in Klobuckim Namen von Landrat Wilhelm Schneider seinen Respekt für die große Solidarität, die die Polen den ukrainischen Nachbarn entgegenbringen, ausgesprochen. Der Landkreis Haßberge stehe eng an der Seite seiner polnischen Freunde und wird sie auch weiterhin nach Kräften unterstützen. Dabei wird genau darauf geachtet werden, welche Materialien jeweils aus der Ukraine angefordert werden.
Spendenkonto des Landkreises Haßberge: Betreff „Spendenkonto Ukraine“, Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, IBAN: DE07 7935 0101 0021 9730 94.

Quelle: Landratsamt Haßberge

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