Geflüchtete Familien trafen am vergangenen Wochenende in der UKW-Kinderklinik ein
Das Schicksal von geflüchteten ukrainischen Kindern und ihren Eltern bewegt aktuell viele Menschen in Deutschland. Besonders hart trifft es diejenigen, die bereits vor Ausbruch des Krieges mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen hatten. Unter den Menschen, die Hals über Kopf ihre Heimat als Flüchtlinge verlassen mussten, sind auch Familien mit einem an Krebs erkrankten Kind. Sieben dieser Kinder werden aktuell in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) behandelt.
„Wir haben bereits seit Längerem eine enge medizinische Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine und haben bereits vor dem Krieg Kinder aus der Ukraine in Würzburg behandelt, wenn die medizinischen Möglichkeiten in der Ukraine ausgeschöpft waren und sie eine spezielle Therapie benötigten“ sagt Prof. Paul-Gerhardt Schlegel, Leiter der Kinderonkologie am Universitätsklinikum Würzburg.
Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uniklinik hatten im Fernsehen die Bilder eines krebskranken Jungen in Akuttherapie gesehen, der sich mit seiner Mutter auf den Weg gemacht hatte, ohne zu wissen, wo die lebenswichtige Behandlung weiter durchgeführt werden kann. „Auch unser Team haben die Bilder sehr bewegt. Direkt am nächsten Morgen habe ich deshalb Kontakt mit unserer Ansprechpartnerin in der Ukraine aufgenommen und unsere Hilfe angeboten, falls die Familien nach Deutschland flüchten“ sagt Prof. Schlegel. Zeitgleich hat sich auch eine deutschlandweite Initiative der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) zum Ziel gemacht, ukrainischen Kindern mit einer Krebserkrankung nach ihrer Flucht eine Behandlung in einer der hochspezialisierten Kinderkrebszentren in Deutschland zu ermöglichen.
Neben der dringend nötigen medizinischen Versorgung werden die geflüchteten Familien nun auch in organisatorischen Dingen unterstützt. Hierfür sorgt das International Office des UKW gemeinsam mit dem psychosozialen Dienst der Kinderkrebsstationen und vielen weiteren Unterstützern.
In den vergangenen 14 Tagen konnten über das kinderonkologische Netzwerk Bayern KIONET dank der jahrelangen Kooperationen 24 geflüchtete Kinder und Jugendliche mit einer lebensbedrohlichen onkologischen Erkrankung bayernweit versorgt werden.

Quelle: Universitätsklinikum Würzburg

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