ADAC Nordbayern gibt Tipps zum Spritsparen und erklärt, ob sich Umweg ins Ausland aktuell rentiert
Nordbayern. Der Krieg in der Ukraine treibt den Rohölpreis am Weltmarkt weiter in immer neue Rekordhöhen. Lag der Preis pro Barrel vor Kriegsausbruch noch bei etwa 95 US-Dollar, kostet die Sorte Brent diese Woche bereits knapp 130 US-Dollar. Die Folgen bekommen Autofahrerinnen und Autofahrer an der Zapfsäule jeden Tag deutlicher zu spüren. Innerhalb einer Woche verteuerte sich der Kraftstoff Diesel um knapp 40 Cent. Laut Auswertung des ADAC kostete ein Liter Super E10 im Bundesmittel 2,10 Euro und Diesel 2,15 Euro. Derlei Preissprünge von 15 Prozent bei E10 und 22 Prozent bei Diesel gab es in Deutschland innerhalb einer Woche noch nie, eine Tankfüllung von 50 Litern ist somit diese Woche 14 bzw. 20 Euro teurer als eine Woche zuvor. Bemerkenswert ist vor allem der noch stärkere Anstieg des Preises beim Diesel. „Hausbesitzer decken sich aktuell aus Angst vor Versorgungsengpässen bereits mit Heizöl für den nächsten Winter ein, was den Preisdruck nochmal verstärkt“, erklärt Wolfgang Lieberth, Verkehrsexperte beim ADAC Nordbayern die aktuelle Entwicklung und ergänzt: „Die große Rohstoffabhängigkeit von Russland mit derzeit 34 Prozent aller Rohölimporte belastet den Spritpreis enorm.“ Ein Ende der Preisexplosion ist noch nicht in Sicht.
Rekordpreise an der Zapfsäule: Lohnt der Umweg nach Tschechien?
Unter dem Eindruck der Rekordpreise an deutschen Tankstellen, stellen sich viele Autofahrerinnen und Autofahrer die Frage, ob sich das Tanken im Ausland lohnt. Auch in den benachbarten EU-Länder steigen zwar die Spritpreise, aufgrund niedrigerer Besteuerung ist der Liter Super in Tschechien derzeit aber etwa 50 bis 60 Cent günstiger. „Bei unmittelbaren Grenzbewohnern ist ein Umweg nach Tschechien womöglich sinnvoll. Bei einer längeren Anfahrt sollte man aber nicht nur den Spritverbrauch für die zusätzliche Fahrt, sondern auch den Zeitverlust einrechnen. Einen Tankvorgang in Tschechien könnte man daher gleich für einen Tagesausflug nutzen“, so Lieberth. Wichtig zu beachten: Zusätzliches Benzin in Ersatzkanistern abzufüllen, ist an vielen Tankstellen reglementiert oder sogar ganz verboten. Der ADAC empfiehlt hier aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 10 Liter Kraftstoff in Reservekanistern mitzuführen. Geld sparen können Autofahrende aber auch im Inland bei der Wahl des richtigen Zeitpunktes: „Analysen des ADAC haben ergeben, dass Tanken am Abend zwischen 18 und 19 und zwischen 20 und 22 Uhr am günstigsten ist, hier kann man bis zu sieben Cent im Vergleich zu den Preisspitzen am Morgen sparen“, sagt Wolfgang Lieberth. Spritsparen können Autofahrerinnen und Autofahrer zudem auch durch vorausschauendes Fahren: „Wer auf unnötiges Abbremsen und Beschleunigen verzichtet oder überflüssiges Gepäck aus dem Fahrzeug entfernt, kann viel Kraftstoff einsparen. Bei Kurzstrecken könnte man das Auto auch mal ganz stehenlassen“, empfiehlt Lieberth.

Quelle: ADAC Nordbayern e.V.

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