Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass wir im Jahr 2022 noch darüber diskutieren, dass die Arbeit von Frauen und Männern gleich bezahlt wird. Es darf nicht sein, dass Frauen bei gleicher Qualifikation immer noch weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen und mit strukturellen Nachteilen zu kämpfen haben. Alte Rollenbilder gehören längst der Vergangenheit an und das muss sich auch endlich beim Gehalt widerspiegeln. Konkrete Handlungen sind jetzt gefragt!“
Der Equal Pay Day weist jährlich symbolisch auf den Zeitpunkt hin, bis zu dem Frauen ohne Gehalt arbeiten, während Männer 365 Tage pro Jahr bezahlt werden. In diesem Jahr fällt der Tag auf den 7. März.
Der Verdienstunterschied ist unter anderem auf strukturelle Ursachen zurückzuführen. Frauen arbeiten häufiger als Männer in Branchen und Berufen, in denen geringere Löhne gezahlt werden. Die geschlechtsspezifische Berufswahl spielt immer noch eine große Rolle. Beispielsweise liegt der Frauenanteil in Kindertageseinrichtungen bei 92 Prozent, in MINT-Berufen aber nur bei 15 Prozent, obwohl der Frauenanteil an MINT-Studienanfängern in Deutschland mittlerweile ca. 34 Prozent beträgt. Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit häufiger für eine Familienphase und übernehmen auch den Großteil der Sorgearbeit. Zudem arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit und in Minijobs.
Scharf betont: „Eine freie Berufswahl ohne Stereotype ist notwendig. Die Initiative „Klischeefrei“ unterstützt dieses Ziel. Im Sozialministerin wird es außerdem in diesem Jahr erstmalig eine Girls’Day-Veranstaltung geben. An diesem Tag sollen Mädchen in Workshops zum Beispiel verschiedene MINT-Stationen ausprobieren können.“
Auch der Fachkräftemangel spielt im Zusammenhang mit dem EPD eine große Rolle. „Unsere Wirtschaft braucht qualifizierte Fachkräfte. Die wertvolle Arbeit, die Frauen und Männer leisten, verdient unsere gesellschaftliche Wertschätzung und dabei gilt selbstverständlich: Gleiche Arbeit muss gleich entlohnt werden!“.

Quelle: StMAS

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