Den energetisch klimafreundlichen und weitgehend autarken Bauhof in Sennfeld nannte MdL Paul Knoblach Vorbild für alle künftigen öffentlichen Neubauten. Knoblach diskutiert mit Sennfelds Bürgermeister Oliver Schulze, daneben der Bergrheinfelder Bürgermeister Ulrich Werner. Foto: Hannes Helferich

Als ein in Zeiten des Klimawandels „energetisch wegweisendes Projekt“ hat Paul Knoblach bei einem von Sennfelds Bürgermeister Oliver Schulze ermöglichten Ortstermin den neuen Bauhof der Gemeinde bezeichnet. Eingeladen hatte der Schweinfurter Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion neben einer Reihe Grüner Gemeinde- und Kreisräte deshalb bewusst auch eine fraktions-übergreifende Delegation aus Bergrheinfeld mit Bürgermeister Ulrich Werner (CSU) an der Spitze. Der Grund: Bergrheinfeld plant ein neues Feuerwehrhaus.

Wichtig war Knoblach auch der Hinweis auf die Ausbaupläne des Landkreises Schweinfurt am Kreisbauhof in Niederwerrn. „Sennfeld zeigt, dass es auch ohne die Fossilen geht, bei öffentlichen Neubauten, egal ob Bauhof, Feuerwehrhaus oder Schule, muss das künftig der Maßstab sein“, erklärt der MdL laut einer Pressemitteilung seines Schweinfurter Büros.

Die offizielle Übergabe des stolze 1500 Quadratmeter umfassenden Sennfelder Bauhof-Gebäudes erfolgte im September. Wie Bürgermeister Schulze erläuterte, war ein Neubau wegen der ausgereizten Kapazität am bisherigen Standort in der Dorfmitte dringend nötig. Fündig wurde man – ohne Proteste der Land-wirtschaft – an der Peripherie am ehemaligen Kompostplatz zwischen Bad Sennfeld und dem Ortsteil Reichelshof.

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Die 76 Meter lange und 20 Meter breite Halle bietet großzügig Platz für Werk-stätten, Lagerplatz, Fahrzeuge und eine Waschstraße. Das Besondere: Der neue Bauhof ist weitgehend autark. Dafür sorgt hauptsächlich eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Bauhofgebäudedach und weiteren überdachten Bereichen (Materialschütten, Parkplätze) mit zusammen rund 400 kW, die pro Jahr zirka 270.000 Kilowattstunden Strom produziert. Der Clou: Das Heizen geschieht via Wärmepumpe über eine Fußbodenheizung, die tagsüber erwärmten Bodenplatten geben nachts Wärme ab. Strom liefert nachts ein Batteriespeicher.

Was nicht selbst verbraucht wird (für die Elektrofahrzeuge oder elektrische Gerätschaften) wird ins öffentliche Netz eingespeist. Laut Generalunternehmer Peter Ebner von der Mäx GmbH (Sennfeld) dürfte sich das in 20 Jahren auf rund eine Million Euro Einnahmen summieren. Bei Gesamt-Baukosten von knapp über drei Millionen Euro ein beträchtlicher Beitrag. Zweite ökologische Komponente: das Oberflächenwasser landet über ein Grabensystem in einem Biotop, das Dachflächenwasser wird in Zisternen aufgefangen und wiederverwendet, zum Bewässern der Grünanalgen in Trockenzeiten oder für die Fahrzeugwäsche. Fazit von Knoblach: „Intelligente Regenwassernutzung und Wärmerückgewinnung müssen künftig selbstverständlich sein“. Einziger Kritikpunkt des MdL war die weitgehend gepflasterte Gesamtfläche des Bauhofs, die er mit 1,6 Hektar „sehr großzügig bemessen“ bezeichnete.

Quelle: Paul Knoblach, MdL