Der Arbeitskampf der Staatsbad Philharmonie nimmt größere Ausmaße an. Am Mittwoch wurden zwei Musiker gekündigt. Deshalb wurde gestern ein Spontanprotest durchgeführt. Wir haben mit dem Orchestermanager Burghard Tölke gesprochen. Was können Sie uns genau zu den Kündigungen sagen?
Wie haben sie davon erfahren?
Ist der Spontanprotest nur der Anfang?
Wie geht es jetzt weiter?
Wie können sie nach solch einem Schock noch spielen?

Eine Antwort von der Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH haben wir auf Nachfrage schriftlich erhalten (Stand 17.09.21 – 13:15 Uhr): 

Wir bitten um Verständnis, dass wir zu einzelnen Personalangelegenheiten keine Auskunft geben können.

Das gemeinsam von der Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH und ihren Gesellschaftern erarbeitete Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Musiker*innen der Staatsbad Philharmonie Kissingen wird den Orchestermitgliedern nächste Woche vorgestellt. Die Musiker*innen wurden bereits darüber informiert, dass es einen Vorstellungstermin geben wird. Die Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH wird weiterhin mit den Musiker*innen in direkten Kontakt treten.

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Die Pressemitteilung der Deutschen Orchestervereinigung:

Protestmarsch gegen Entlassungen bei der Staatsbad Philharmonie Kissingen

Arbeitskampf eskaliert – DOV fordert Rücknahme der Kündigungen

Bad Kissingen – Die Musikerinnen und Musiker der Staatsbad Philharmonie Kissingen haben gemeinsam mit ihrem Publikum und dem Freundeskreis einen Spontanmarsch mit rund 80 Teilnehmenden zum Rathaus organisiert, um gegen die Entlassung von zwei Orchestermitgliedern zu protestieren. „Trotz musikalischer Bestnoten von der künstlerischen Leitung werden eine junge Querflötistin und ein Klarinettist am Ende ihrer Probezeit entlassen und damit in Sippenhaft genommen. Dabei nimmt das Orchester lediglich sein demokratisch legitimiertes Recht auf Tarifverhandlungen wahr“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV).20

Die Orchestermitglieder haben die DOV mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragt. Sie wollen einen Tarifvertrag, der ihre jahrelange massive Unterbezahlung beendet. Arbeitgeber und Träger des Orchesters verweigern seit Monaten das intensive Engagement für den Eintritt in Gespräche. Orchestermitglieder befinden sich deshalb seit Ende Juli im Arbeitskampf. Daran haben sich die jetzt Gekündigten ausdrücklich nicht beteiligt. „Die Kündigungen müssen zurückgenommen werden“, sagt Mertens. „Das Orchester braucht die Musikerin und den Musiker dringend, um spielfähig zu bleiben.“