Sommerstaubilanz: Urlauber wurden 2021 in Bayern öfters ausgebremst als vor Corona
Die Reiselust der Deutschen war in diesem Jahr wieder spürbar größer als im ersten Pandemie-Sommer 2020. Bayernweit gab es über 90 Prozent mehr Staus als im Vorjahr, als bedingt durch die Reise- und Kontaktbeschränkungen vor allem im benachbarten Ausland weniger touristische Reisen möglich waren. Doch auch im Vergleich zu 2019 – also vor Corona – gab es deutlich mehr Verkehrsbehinderungen. In Bayern nahmen die summierten Staukilometer an allen Ferienwochenenden um knapp sieben Prozent (von 21.724 auf 23.210 Kilometer) im Vergleich zu vor zwei Jahren zu. 2020 waren es insgesamt nur 12.233 Kilometer.
Staureichster Tag 2021 war der Freitag zum Ferienstart
Die Prognosen des ADAC haben sich dabei bestätigt: Der staureichste Tag war in diesem Reisesommer Freitag, der 30. Juli mit insgesamt 614 Staumeldungen auf einer Gesamtlänge von knapp 1.400 Kilometern im Freistaat. Dieses erste Ferienwochenende war zeitgleich auch das staureichste Wochenende in Bayern.
„Unsere Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet, die Kombination aus zu Ende gehenden Ferien im Norden und den einen Tag früher beginnenden Ferien in Bayern haben den Freitag durch den zusätzlichen Berufsverkehr zum Stauschwerpunkt der diesjährigen Sommerferien gemacht“, bilanziert Wolfgang Lieberth, Verkehrsexperte vom ADAC Nordbayern.

Mehr Urlauber mit Auto und Wohnmobil und mehr Baustellen

Die stauanfälligsten Autobahnen in Nordbayern waren im Sommer 2021 die A3 mit
4.512 Kilometern Stau, gefolgt von der A7 (3.899 Kilometer) und der A9 (3.932 Kilometer). Hauptgrund für die gestiegenen Verkehrsbehinderungen sind neben dem höheren Fahrzeugaufkommen durch Auto- und Wohnmobilurlauber die örtlichen Baustellen wie aktuell zum Beispiel der Ausbau des Autobahnkreuzes Nürnberg-Ost oder die zahlreichen Fahrbahnsanierungen entlang der A3 und A7. In diesem Jahr waren es bundesweit durchschnittlich 90 Autobahnbaustellen mehr als im Vorjahr. Besonders interessant ist auch die Zeit, die Urlauber insgesamt im Stau verloren haben. Im letzten Jahr standen Autofahrende „nur“ 3.540 Stunden auf
bayerischen Autobahnen, in diesem Jahr waren es schlussendlich insgesamt 6.160 Stunden an allen sieben Ferienwochenenden.
Deutschlandweit 2.100 Tage oder 5,8 Jahre Stau
Und auch bundesweit haben die Staulängen den Vorjahreswert deutlich überschritten: 151.803 Kilometer Stau gab es an den 13 Reisewochenenden, im Vorjahreszeitraum waren es ebenfalls an 13 Ferienwochenenden rund 46 Prozent weniger (98.357 Kilometer). Insgesamt standen Autofahrende damit über 2.100 Tage oder 5,8 Jahre im Stau. Die Zahl der Staus, ihre Längen und die Dauer berechnet der ADAC aus Positions- und Geschwindigkeitsinformationen, die ihm direkt aus den Fahrzeugen über Online-Navigationsgeräte und Smartphone-Apps mit der Funktion „Staudaten übertragen“ ständig anonymisiert und automatisiert übertragen werden.

Quelle: ADAC Nordbayern e.V.

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