Der Landkreis Haßberge führt zum zweiten Mal eine Unternehmensbefragung durch. Über 2.000 Betriebe erhalten in Kürze Post vom Landratsamt.
 „Wir wollen keine statistischen Zahlen produzieren, sondern Informationen abfragen, mit denen wir anschließend auch arbeiten können“. Dieses Zitat von Landrat Wilhelm Schneider drückt recht deutlich aus, wobei es ihm und seinem Wirtschaftsförderer Michael Brehm bei der Unternehmensbefragung 2021 geht. Schon einmal, nämlich im Jahr 2017, hatte das Amt sich an die heimischen Betriebe gewandt und neben „betrieblichen Stammdaten“ (Firmenbezeichnung, Anschrift, Kontaktdaten, Produktbereiche usw.) vor allem abgefragt, wie es beispielsweise mit der Internetverbindung aussieht. Denn zum damaligen Zeitpunkt spielte dieses Thema eine große Rolle, die Versorgung war schlecht. Mit den Umfrageergebnissen konnten Landratsamt und Gemeinden dann noch einige Versorgungslücken schließen. „Die Verbesserung wird aber ein ständiger Prozess bleiben“, so Landrat Schneider.  Zeitlos scheint jedenfalls der Bedarf an qualifizierten Fach- und Arbeitskräften zu sein. Deswegen widmet sich ein Teil der Fragen erneut diesem Thema. Weitere Fragen drehen sich um die Nachhaltigkeit und um erneuerbare Energieversorgung.
„Der Vorteil unserer Art der Unternehmensbefragung liegt darin, dass wir anschließend gruppen- oder interessensspezifisch, aber auch völlig individuell auf die Bedürfnisse und Belange der teilnehmenden Unternehmen eingehen können“, meint Wirtschaftsförderer Michael Brehm. Zum Beispiel erfährt er dann nicht nur, wie viele Betriebe Auszubildende suchen, sondern auch welche Betriebe. Deswegen wird die Unternehmensbefragung zwar datenschutzkonform, aber in nicht anonymisierter Form durchgeführt. Das Unternehmen hat natürlich die Auswahlmöglichkeit, die Antworten in Papierform an das Landratsamt zurück zu schicken, oder gleich online am Computer auszufüllen. „Je vollständiger, desto besser“ gilt nicht nur für die Zahl der rückmeldenden Betriebe, sondern auch für die Antworten selbst.
Dass am Ende tatsächlich nachgefragte Angebote für die Unternehmen herauskommen, zeigt zum Beispiel das geplante Technologietransferzentrum der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt am Berufsschulstandort Haßfurt. Mit Hilfe der Befragung im Jahr 2017 konnten genau die Betriebe identifiziert werden, die mit der Kunststoffrohrproduktion oder dem zugehörigen Maschinenbau zu tun haben und Bedarf nach Hochschulabsolventen signalisiert hatten.
Stark nachgefragt ist mittlerweile auch das Jobentdecker-Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler für ein kurzes Praktikum über Ausbildungsberufe und -betriebe vor Ort via Instagram über ihre Erfahrungen und Eindrücke berichten. Ebenfalls gut angenommen wird das Qualifizierungsprogramm „Unternehmen.Führen.Digital.“, das ab 5. Oktober – mit finanzieller Unterstützung des Regionalmanagements – in Präsenzform an den Start gehen wird.
Auf Datenbasis der Unternehmensbefragung 2017 konnten während der Corona-Pandemie mehr als 2.000 Adressaten mit dem Newsletter der Wirtschaftsförderung mit aktuellen Informationen versorgt werden – ein bayernweit beispielhaftes und einzigartiges Angebot für Unternehmen. Schon deshalb hoffen Landrat Wilhelm Schneider und sein Wirtschaftsförderer auf eine rege Beteiligung aus der Unternehmerschaft. „Leider können wir nur die Betriebe direkt anschreiben, die bereits in der Unternehmensdatenbank KWIS hinterlegt sind“, so Landrat Wilhelm Schneider. „Immerhin über 2.000 Betriebe, die wir schon mal erreichen“, ergänzt Brehm.
Da sich die Befragung generell an alle Betriebe im Kreis richtet, ist es den beiden wichtig, jedem Betrieb die Möglichkeit zur Teilnahme zu bieten. Deshalb können Fragebögen jederzeit noch in der Stabsstelle Kreisentwicklung am Landratsamt telefonisch (09521/27-650) oder per E-Mail an info@wirtschaftraum-hassberge.de angefordert werden. Zusätzlich können sich Unternehmen (ausdrücklich auch landwirtschaftliche Betriebe und Freiberufler) im Branchenverzeichnis des Wirtschaftsportals unter http://login.wirtschaftsraum-hassberge.de registrieren. Nach der Registrierung erhalten sie die notwendigen Unterlagen per Post oder E-Mail zugesandt.

Quelle: Landratsamt Haßberge

 

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