Brossardt: „Den unterfränkischen Tourismus nachhaltig stärken“
(Würzburg, 08.09.2021). Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. forderte auf einem Online-Kongress der Bezirksgruppe Unterfranken Planungssicherheit und innovationsfördernde Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft. „Kaum eine Branche ist von der Pandemie derart hart betroffen. Die bayerische Staatsregierung und der Bund haben rasch mit einer Vielzahl von Unterstützungsmaßnahmen reagiert. Zum Wiederaufbau benötigen unsere Unternehmen neben der notwendigen finanziellen Ausstattung auch ein innovationsfreundliches Umfeld. Sie erleben neben dem verheerenden Einbruch des Geschäftes auch den klimapolitischen Anpassungsdruck“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt im Vorfeld der Veranstaltung.
2020 waren die Übernachtungen bayernweit um rund 40 Prozent eingebrochen, die Zahl der Ankünfte um knapp 50 Prozent. Unterfranken ist ebenfalls massiv betroffen: Der Rückgang bei den Ankünften lag bei 46,6 Prozent, die Übernachtungen gingen um 38,9 Prozent zurück. Hier hat sich neben dem Rückgang im Erholungstourismus auch derEinbruch bei Geschäftsreisen deutlich ausgewirkt. In Folge sehen sich in Unterfranken knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen in ihrer Existenz gefährdet. Ein Drittel der Betriebe zieht gar eine Betriebsaufgabe in Erwägung. „Die Öffnungsschritte sind für Unterfranken daher von fundamentaler Bedeutung – weitere müssen folgen. Der Trend zum Inlandstourismus wird sich fortsetzen und neue Zielgruppen hervorbringen. Das sieht man exemplarisch an den gegen den Trend gestiegenen Übernachtungszahlen auf Campingplätzen. Es gilt, das Vertrauen potenzieller Gäste vor dem Hintergrund gestiegener Sicherheitsbedürfnisse zu gewinnen und die Chancen für den erfolgreichen Neustart zu nutzen“, so Brossardt.
Eine weitere zentrale Herausforderung für den Tourismus sieht die vbw im Klimawandel. Die Anpassung an sich ändernde Klimabedingungen erfordert von den Betrieben erhebliche Investitionen. „Gleichzeitig müssen innovative Angebote geschaffen werden, damit der Tourismus auch unter künftigen Klimaverhältnissen für Gäste attraktiv bleibt – zum Beispiel durch Alternativen zum klassischen Skitourismus. Insgesamt müssen wir noch vielfältiger werden, wenn wir Tourismusland Nummer eins bleiben und dauerhaft zu alter Stärke zurückfinden wollen“, resümierte Brossardt. Der Tourismus in Bayern stellte 2019 mit Umsätzen von mehr als 33 Milliarden Euro und rund 600.000 Arbeitskräften einen zentralen Wirtschaftsfaktor im Freistaat dar.

Quelle: ibw-bayern

Werbung