Eigenständig in die Schule laufen unterstützt Unabhängigkeit +++ Auf „Elterntaxis“ wenn möglich ganz verzichten
Nordbayern. Zum Start ins neue Schuljahr empfiehlt der ADAC Nordbayern Eltern den Weg zur Schule mit ihren Kindern im Vorfeld zu trainieren. Dabei gilt: Der
kürzeste Weg in die Schule ist nicht zwangsläufig der Beste. „Müssen auf dem Weg in die Schule viele Straßen – womöglich auch viel befahren und schlecht einsehbar – überquert werden, ist ein etwas längerer Umweg über ruhigere Seitenstraßen, den nächsten Zebrastreifen, eine Verkehrsinsel oder eine Fußgängerampel absolut zu
empfehlen“, sagt Wolfgang Lieberth, Verkehrsexperte vom ADAC Nordbayern. Besonders risikoreich ist das Überqueren von Straßen an ungesicherten Stellen wie beispielsweise zwischen parkenden Autos. Kinder können hier leicht übersehen werden. Der ADAC rät daher auch Autofahrenden zu besonderer Vorsicht im Umfeld von Schulen.
Schulweg in Ruhe einüben
Ist der sicherste Schulweg gefunden, sollte dieser dann auch in Ruhe und ohne Zeitdruck mehrmals gemeinsam mit den Kindern abgelaufen werden, damit diese sich den Weg und die möglichen Gefahrenquellen gut einprägen können. Gerade Erstklässler benötigen bis zu dreimal mehr Zeit, auf gefährliche Situationen angemessen zu reagieren. Neben sicheren Überquerungsmöglichkeiten in Kreuzungsbereichen und einer verkehrsberuhigten Streckenführung, sollten Eltern bei der Wahl des Schulweges auch auf ausreichend breite Gehwege achten. Zudem ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern auch die Verkehrsschilder und Verkehrsregeln vermitteln. Dadurch erlernen die Schülerinnen und Schüler frühzeitig das richtige Verhalten im Straßenverkehr und entwickeln eine sichere, eigenständige und unabhängige Mobilität. Hilfreich ist es, wenn Schulanfänger vor allem in den ersten Wochen Gehgemeinschaften mit anderen Kindern bilden.
Außerdem sollten Eltern auf gut sichtbare Kleidung ihrer Kinder – vor allem in den Herbst- und Wintermonaten, wo es in der Früh noch dunkel ist – achten.
Für den Transport mit dem Auto: Elternhaltestellen nutzen
Der gut gemeinte Bring- und Holservice von Eltern, die ihr Kind direkt vor die Schule fahren, kann hingegen für zusätzliche Gefahren sorgen. Durch regelwidriges Anhalten oder riskante Wendemanöver können schnell gefährliche Situationen oder gar Unfälle bei der Fahrbahnüberquerung entstehen. Der ADAC empfiehlt Schulen das Einrichten von speziellen Haltestellen für Eltern, die ihre ABC-Schützen mit dem Auto zur Schule bringen: „Der Weg zwischen Elternhaltestelle und Schule sollte
mindestens 250 Meter betragen“, erklärt Wolfgang Lieberth und fügt hinzu: „Die Einrichtung einer Haltestelle sollte außerdem in verkehrsberuhigten Zonen liegen und auf der richtigen Straßenseite angelegt werden, damit Straßenquerungen gar nicht erforderlich sind.“ Generell sollte aber im Sinne einer erhöhten Verkehrssicherheit vor dem Schulgelände und mit Blick auf die Selbstständigkeit der Kinder auf „Elterntaxis“ wenn möglich verzichtet werden.
ADAC bietet spezielle Verkehrssicherheitsprogramme
Für einen sicheren Schulweg bietet die ADAC Stiftung in Kooperation mit dem ADAC Nordbayern zahlreiche Verkehrssicherheitsprogramme für Schulen und Kitas an. Bei der Aktion „Aufgepasst mit ADACUS“ lernen Erstklässler und Vorschüler beispielsweise spielerisch die wichtigsten Verhaltensregeln als Fußgänger im Straßenverkehr. Für interessierte Schulen ist dieses Programm kostenfrei buchbar, Anmeldung unter verkehrshelden.com/programm/aufgepasst-mit-adacus.
Im Zuge der Corona-Pandemie entwickelte der ADAC Nordbayern auch ein digitales Verkehrssicherheitsprogramm „Achtung Auto Online“, auf das Schulen im Distanzunterricht, bei nicht ausreichenden Platzmöglichkeiten an der Schule oder in den Wintermonaten zurückgreifen können. Das Programm findet virtuell statt, die praktischen Übungen und Tipps werden mithilfe von Videoclips anschaulich visualisiert und vermittelt. Mehr Informationen unter adac- nordbayern.de/mobilitaet/rund-um-ihre-verkehrssicherheit/verkehrssicherheitsprogramme.

Quelle: ADAC Nordbayern e.V.
Foto: ADAC Schulwegsicherheit

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