„Bis zum Jahr 2030 müssen wir zu einhundert Prozent auf erneuerbare Energien umstellen.”
Klimaschutz und die Folgen der katastrophalen Erderwärmung standen im Mittelpunkt des KLIMA-FRÜHSCHOPPENs von Bündnis 90 / Die Grünen im Spitalgarten in Gerolzhofen. Eingeladen hatten die beiden Kreisverbände Schweinfurt und Kitzingen sowie der Direktkandidat zur Bundestagswahl, Nicolas Lommatzsch. Lommatzsch führte in seiner Ansprache ins Thema ein. In einer beachtenswerten Rede stellte der frühere Bundestagsabgeordnete und Präsident der internationalenEnergy Watch Group Hans-Josef Fell die Zusammenhänge zwischen Energiepolitik, Klimawandel und den erforderlichen Maßnahmen klar heraus. Fell: „Bis zum Jahr 2030 müssen wir zu einhundert Prozent auf erneuerbare Energien umstellen. Ansonsten riskieren wir eine unbeherrschbaren Heißzeit.“ Fell erläuterte auch, wie dies in Deutschland möglich wäre. Jeder Einzelne kann dazu beitragen. Zum Beispiel durch eine Solaranlage auf dem Dach, durch den Wechsel zu Elektroauto. Durch die Installation eine Wärmepumpe. Der Strom vom eigenen Dach ist – so Fell – billiger als der Bezug beim EVU. Fell appelliert auch an Hausbesitzer und Kommunen: Gärten statt Steingärten, Hecken in der Flur. Beim Einkauf soll Plastikmüll konsequent vermieden werden, Kleidung aus nachwachsenden Rohstoffen, die aus fairem Handel mit gerechter Bezahlung kommt. Jede*r Einzelne kann enorm viel tun und fördert damit Arbeitsplätze in der Region, hilft einer ökologischen Landwirtschaft und reduziert den Schadstoffausstoß.
Mittlerweile wurde bekannt, dass der Hammelburger Politiker von einer Gruppe anerkannter Wissenschaftler für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde. Gemeinsam mit dem verstorbenen SPD-Politiker Hermann Scheer soll er für sein weltweites Engagement für erneuerbare Energien geehrt werden. Das von den beiden ehemaligen Bundestagsabgeordneten entworfene und im Jahr 2000 vom Bundestag beschlossene Gesetz wurde inzwischen von 70 Ländern in der Welt übernommen. Das Gesetz hat einen enormen Innovationsschub ausgelöst. Deutschland wurde zum Pionierland für die Wind- und Sonnenenergie.
Weiterer Gast beim KLIMA-FRÜHSCHOPPEN in Gerolzhofen war die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa. Sowa ging in ihrem Beitrag auf die Bedeutung der Energieeinsparung bei Gebäuden und auf die Folgen der Erderwärmung für Architektur und Städteplanung ein. Den Kommunen komme zukünftig eine besondere Aufgabe zu, um die Städte lebenswert zu erhalten.
Grußworte der jeweiligen Verbände sprachen Edo Günther für die Kreisgruppe des Bund Naturschutz, Babs Günther für das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft, Dr. Liebhard Löffler für den Verein Nationalpark Steigerwald und Manfred Röder für den Verkehrsclub Deutschland (VCD Ortsgruppe Schweinfurt). Musikalischer Höhepunkt im vierstündigen Programm war die „Sennfelder Combo“, die mit Oldies, Jazz, Dixieland Klassiker, Boogie und Traditionellem begeisterte. Die Bewirtung und Organisation der Veranstaltung erfolgte mit Unterstützung der örtlichen kommunalpolitischen Liste geo-net.

Quelle: geo-net

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