von links: Lena Cabut (Landkreis Rhön-Grabfeld, Stabsstelle Kreisentwicklung
Wolfgang Neumann (Deutsche Telekom Privatkunden-Vertrieb GmbH)
Josef Scherl (Konzernbevollmächtigter der Telekom Deutschland GmbH)
Stefan Kießner (Bürgermeister der Gemeinde Oberstreu)
Frank Reichert (Landkreis Rhön-Grabfeld, Stabsstelle Kreisentwicklung)
Ansgar Zimmer (Bürgermeister der Gemeinde Heustreu)
Christian Kolodziej (Deutsche Telekom Technik GmbH)
Foto: Tom Raschert (Landkreis Rhön-Grabfeld, Auszubildender)

Die Förderverfahren nach der neuen Bayerischen Gigabitrichtlinie schreiten im Landkreis Rhön-Grabfeld weiterhin zügig voran. Nachdem die Gemeinde Großbardorf im Mai einen der bayernweit ersten Ausbauverträge auf Grundlage der neuen Förderrichtlinie unterzeichnet hat, sind zwischenzeitlich auch die Förderverfahren der Gemeinden Oberstreu und Heustreu so weit fortgeschritten, dass die Ausbauverträge unterzeichnet werden konnten.
Durch den zwischen der Gemeinde Heustreu und der Telekom Deutschland GmbH unterzeichneten Ausbauvertrag wurde ein vollständiger Ausbau des gesamten Ortsbereiches von Heustreu mit Glasfaser-Hausanschlüssen vereinbart. Mit einem Projektvolumen von 4,2 Mio. Euro ist diese Maßnahme sicher das größte Ausbauprojekt, welches in der jüngeren Geschichte der Gemeinde Heustreu durchgeführt wird. Zum vollständigen Ausbau des Ortsbereiches von Heustreu müssen mehr als 87 km Glasfaserleitungen verlegt, 16 neue Glasfaser-Netzverteiler aufgebaut und über 500 Hausanschlüsse hergestellt werden. Nach Abzug der voraussichtlichen Erträge der Telekom und den staatlichen Fördermitteln in Höhe von 3,2 Mio. Euro muss die Gemeinde Heustreu selbst noch rund 350.000 Euro an Eigenmittel beisteuern.
Obwohl die gemeindlichen Haushalte der kommenden Jahre durch diesen Eigenanteil nicht unerheblich belastet werden, war der Gemeinderat der Gemeinde Heustreu trotzdem von der Wichtigkeit dieser Ausbaumaßnahme überzeugt. Wie Herr Bürgermeister Ansgar Zimmer, welcher hauptberuflich die Interkomm-IT Rhön-Grabfeld GmbH leitet, ausführte, wird der bereits aktuell schon sehr hohe Stellenwert einer hochbitratigen Datenanbindung in den kommenden Jahren immer weiter ansteigen. Die verlegten Kupferkabel haben unserer Gemeinde über Jahrzehnt hinweg einen guten Dienst geleistet, die Zukunft der Festnetz-Datenübertragung liegt aber eindeutig beim Glasfaser-Hausanschluss. Wir möchten unsere Gemeinde bereits jetzt für die Bandbreitenbedarfe der Zukunft rüsten und nicht erst dann aktiv werden, wenn die über die Kupferkabel bereitstehenden Bandbreiten nicht mehr ausreichen, so Herr Bürgermeister Zimmer. Ein vorausschauender Blick ist bei diesem Thema auch durchaus angebracht, da die vertraglich vereinbarte Ausbauzeit aufgrund der aktuellen Auslastung der Tiefbauunternehmen bei vier Jahren liegt.
Die Ausbaumaßnahme im Gebiet der Gemeinde Oberstreu kann ebenfalls als echtes Mammutprojekt bezeichnet werden. Mit einem Projektvolumen von 4,75 Mio. Euro ist die Ausbaumaßnahme in Oberstreu und Mittelstreu das größte Einzelprojekt im Bereich des Breitbandausbaus, welches bisher im Landkreis Rhön-Grabfeld durchgeführt wurde. Im Gemeindegebiet von Oberstreu werden knapp 130 km Glasfaser verlegt, 18 Glasfaser-Netzverteiler aufgebaut und über 600 Hausanschlüsse hergestellt. Die Ausbauzeit liegt ebenfalls bei 4 Jahren und von Seiten der Gemeinde ist ein Eigenanteil in Höhe von 410.000 Euro zu stemmen.
Mit Ausnahme von nur wenigen Adressen im Ortsbereich von Oberstreu, welche aufgrund der bereits sehr guten Versorgung als nicht förderfähig gelten, werden in Oberstreu und Mittelstreu ebenfalls alle Adressen mit Glasfaser-Hausanschlüssen ausgebaut. Für die überschaubare Anzahl der Adressen, welche aus förderrechtlichen Gründen nicht mit Fördermitteln nach der Bay. Gigabitrichtlinie ausgebaut werden dürfen, werden wir ebenfalls zeitnah eine Lösung für die Herstellung von Glasfaser-Hausanschlüssen finden, sicherte Herr Bürgermeister Stefan Kießner zu. Dem Gemeinderat der Gemeinde Oberstreu war es ebenfalls sehr wichtig, dass das Gemeindegebiet schnellstmöglich für die Bandbreiten-Bedarfe der Zukunft gerüstet wird.
Nur wenn wir unseren Bürgern/innen und Unternehmen die bestmögliche digitale Infrastruktur bieten, können wir in diesem Bereich mit den Ballungszentren Schritt halten und gleichzeitig unsere Vorteile wie z.B. niedrige Wohnungs- und Lebenshaltungskosten sowie eine intakte Natur voll ausspielen. Die digitale Infrastruktur ist von entscheidender Bedeutung für die positive Weiterentwicklung einer Gemeinde und hier haben wir künftig die Nase vorne, so Herr Bürgermeister Kießner. Mit der Durchführung dieser Ausbaumaßnahme und den weiteren Infrastrukturmaßnahmen, welche aktuell im Gemeindegebiet der Gemeinde Oberstreu durchgeführt werden, bleiben wir auch in Zukunft ein attraktiver und interessanter Wohn- und Gewerbestandort. Ich freue mich sehr darüber, dass ich gemeinsam mit meinem Gemeinderat in meiner noch recht jungen Amtszeit dieses Ausbauprojekt auf den Weg bringen konnte und bedanke mich bei allen Beteiligten für die hervorragende Unterstützung, so Kießner.
Aufgrund des Gesamtprojektvolumens von knapp 9 Mio. Euro nahm von Seiten der Telekom u.a. Herr Josef Scherl, der Konzernbevollmächtigter der Telekom Deutschland GmbH für die Region Süd, an diesem Pressetermin teil. Für die Telekom sind die Ausbauverträge für das Gebiet des Landkreises Rhön-Grabfeld ebenfalls die ersten Vertragsabschlüsse auf Grundlage der neuen Bay. Gigabitrichtlinie. Herr Scherl brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die bislang schon sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Telekom sowie den Städten und Gemeinden aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld fortgesetzt wird. Auf Seiten der Telekom ist man ebenfalls davon überzeugt, dass die Zukunft der Datenübertragung klar beim Glasfaser-Hausanschluss (FttH) zu sehen ist und die Gemeinden Oberstreu und Heustreu mit diesen Ausbauprojekten richtige und zukunftsweisende Entscheidungen getroffenen haben.
In beiden Orten wird es zu gegebener Zeit eine Informationsveranstaltung für die Bürger/innen und ortsansässigen Unternehmen geben, da jeder Grundstückseigentümer der Verlegung des Glasfaser-Hausanschlusses über sein Grundstück zustimmen muss. Hierzu werden die beiden Gemeinden zeitgerecht einladen. Bereits heute baten die beiden Bürgermeister auch um Verständnis dafür, dass es in der Bauphase zu Behinderungen und Einschränkungen kommen wird. Nach dem Abschluss der Ausbauprojekte werden die Gemeindegebiete dann jedoch bestmöglich mit modernster und zukunftssicherer Kommunikationstechnik versorgt sein.
Die Vertreter des Landkreises, Frau Lena Cabut und Herr Frank Reichert, freuten sich gemeinsam mit den Gemeinden Heustreu und Oberstreu über die weiteren Vertragsabschlüsse auf Grundlage der Bay. Gigabitrichtlinie. Der zuständige Projektleiter, Herr Frank Reichert, hofft darauf, dass bis zum Jahresende noch zahlreiche weitere Ausbauverträge unterzeichnet werden können. Gemeinsam mit vielen von unseren kreisangehörigen Städten und Gemeinden sind wir auf einem sehr guten Weg zu einer signifikanten Steigerung der Anzahl der Glasfaser-Hausanschlüsse innerhalb unseres Landkreises, so Reichert. Das mittelfristige Ziel ist dabei natürlich, dass künftig an allen Adressen im Landkreis Rhön-Grabfeld gigabitfähige Anschlüsse verfügbar sind. Die Ausbaumöglichen sind jedoch stark von den individuellen Gegebenheiten abhängen und die letztendliche Ausbauentscheidung wird stets durch den jeweiligen Stadt- bzw. Gemeinderat getroffen.
Bereits aktuell kann sich die Breitbandversorgung im Landkreis Rhön-Grabfeld aber durchaus sehen lassen. Mit einer Anbindung von mehr als 98 % aller Anschlüsse mit mehr als 30 Mbit/s im Downstream ist die Versorgung im Landkreis schon heute als überdurchschnittlich zu bewerten (Main-Rhön: 97 %, Freistaat Bayern: 97 %, Deutschland: 95 %) und man braucht sich auch vor den Ballungszentren nicht zu verstecken. Selbst bei einer reinen Betrachtung der gigabitfähigen Anschlüsse liegt der Landkreis Rhön-Grabfeld mit aktuell 43 % über dem Durchschnitt in der Region Main-Rhön.

Quelle: Landkreis Rhön-Grabfeld

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