Tarifrunden Einzel- und Großhandel Bayern
Streiks im bayerischen Handel werden verstärkt
 Die Streiks im bayerischen Einzel- und Versandhandel sowie im Groß-und Außenhandel werden am Freitag, den 16.07.2021 verstärkt. Durch Streikaktionen in Zentrallägern von Lidl sind viele Regionen in Bayern betroffen. Konkret werden die Beschäftigten von Alliance Healthcare in München, Bauhaus in Ingolstadt, Edeka in Asbach-Bäumenheim, Eichstätt, Harburg, Ingolstadt, Vohburg und Wemding, H&M in Augsburg, Ingolstadt, Lindau, Memmingen, München und Rosenheim, Hoffmann in Odelzhausen, Kaufland in Dingolfing und Ingolstadt, die Lidl Zentralläger in Anzing und Graben bei Augsburg, Marktkauf in Nürnberg, Massimo Dutti in München, Metro in München, netto in Wolnzach und Zara in Augsburg, Ingolstadt, und München zum Streik aufgerufen. Insgesamt sind 35 Betriebe zum Streik aufgerufen. Einige von ihnen sind schon seit einigen Tagen im Streik. Wegen Schutz- und Hygienemaßnahmen werden sich die Streikenden nur zu kurzen Aktionen vor den Betrieben versammeln.
„Die Absage des Verhandlungstermins im bayerischen Groß- und Außenhandel hat die Beschäftigten richtig auf die Palme gebracht. Sie haben den Eindruck, dass ihre hervorragende Arbeit während der Pandemie von den Arbeitgebern bei den Tarifverhandlungen völlig ignoriert wird. Schließlich haben unsere Kolleginnen und Kollegen die Republik am Laufen gehalten,“ betont Thomas Gürlebeck, ver.di Verhandlungsführer im Großhandel und Streikleiter in München.
„Dass sich Handelskonzerne mit Rekordumsätzen während der Pandemie nun hinter den wenigen tarifgebundenen Krisenbetrieben verstecken und sie den Beschäftigten in den Tarifverhandlungen Respekt und Wertschätzung durch reale Entgelterhöhungen verweigern, macht fassungslos“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer im Einzel- und Versandhandel Bayern.
„Die Beschäftigten machen unter schwierigen Bedingungen einen super Job und versorgen uns tagtäglich. Da ist doch Respekt und Wertschätzung auch beim Gehalt das Mindeste, was sie erwarten können“, sagte Reinhard Semmler, ver.di Streikleiter in Ingolstadt.
„Gerade Beschäftigte in Krisenbetrieben haben durch Kurzarbeit massive Entgelteinbußen hinnehmen müssen. Nachdem die Läden nun wieder aufhaben und gute Geschäfte machen, brauchen sie nicht nur dringend Entgelterhöhungen, sie haben sie sich auch verdient,“ fügte Sylwia Lech, ver.di Streikleiterin in Schwaben hinzu.
„Der überwiegende Teil der Beschäftigten im Handel sind akut von Altersarmut bedroht. Reale Entgelterhöhungen sind das beste Mittel im Kampf gegen Altersarmut“, stellt Manuela Karn, ver.di Streikleiterin im Allgäu klar.
„Seit 10 Wochen kämpfen die Beschäftigten im bayerischen Handel für Respekt und Wertschätzung und reale Entgelterhöhungen. Der Mut und die Ausdauer unserer Kolleginnen und Kollegen ist beeindruckend“, erklärt Dominik Datz, ver.di Streikleiter in München und Rosenheim.
„Viele Arbeitgeber können sich gar nicht mehr vorstellen, welchen Belastungen die Beschäftigten tagtäglich ausgesetzt sind, sonst müssten sie verstehen was sie mit ihrem Verhalten bei den Tarifverhandlungen, welches Reallohnverluste und Altersarmut bedeutet bei den Kolleginnen und Kollegen, anrichten“, ärgert sich Monika Linsmeier, ver.di Streikleiterin in Niederbayern.
„Einige Arbeitgeber versuchen mit allen möglichen Mitteln die Beschäftigten vom Streik abzuhalten, aber der Mut unserer Kolleginnen und Kollegen ist schon außergewöhnlich“, zeigte sich Jaana Hampel, ver.di Streikleiterin in Mittelfranken, beeindruckt.

Quelle: Ver.di

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