Tarifrunde bayerischer Groß- und Außenhandel

Schweinfurt. 21.05.2021:  Nachdem die Arbeitgeber des bayerischen Groß- und Außenhandels in der ersten Tarifrunde am 10. Mai 2021 in München kein Angebot vorgelegt haben, obwohl unsere Tarifforderung seit dem März diesen Jahres auf dem Tisch liegt, ruft ver.di die Beschäftigten im Kaufland Lager in Donnersdorf zu einem ganztägigen Streik auf.
Ver.di Sekretär Peter König: „Die Beschäftigten haben eine deutliche Erhöhung ihrer Entgelte verdient. Durch die coronabedingten noch stärker frequentierten Kaufland Supermärkte in Deutschland ist hier im Lager Donnersdorf noch mehr zu tun – quasi Dauer Weihnachtsgeschäft seit über einem Jahr. Die Kolleg*innen hier im Lager halten die Läden da draußen am Laufen, denn ohne die hervorragende Arbeit hier im Lager geht in den Filialen gar nichts“, so König weiter.
Der Betriebsratsvorsitzende, der Mitglied der bayerischen ver.di Verhandlungskommission ist, meint hierzu: „Die Arbeitgeber brauchen sich über die Streiks wirklich nicht wundern wenn sie ernsthaft die Meinung vertreten, dass die Mitarbeiter im bayerischen Großhandel mehr verdienen als sie verdienen (Zitat aus der Tarifverhandlung am 10.5.2021)“. „Letztendlich sorgen u.a. die Beschäftigten hier im Lager Donnersdorf dafür, dass die Läden da draußen am Laufen gehalten werden und  unser Unternehmen hervorragende Gewinne erwirtschaftet.“
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert im bayerischen Groß- und Außenhandel eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 4,5 % plus 45 € im Monat. Die Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen.
Die Tarifverträge des bayerischen Groß- und Außenhandels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden. Für tarifgebundene Krisenunternehmen/-betriebe will ver.di durch differenzierte Unternehmenstarifverträge Lösungen zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung erreichen.
Die Tarifverhandlungen werden im Groß- und Außenhandel am 9. Juni fortgesetzt.
Hintergrundinformationen:
Das Kaufland Lager mit seinen ca. 550 Beschäftigten beliefert rund 650 Kaufland Filialen mit Nonfood Artikel im gesamten Bundesgebiet.
Mit einer wirtschaftlichen Leistung von rund 230 Mrd. Euro jährlich ist der bayerische Großhandel, gemessen am Umsatz, die deutlich größte Branche in Bayern. Im bayerischen Großhandel sind rund 270 000 Menschen, davon knapp 40 % Frauen und ca. 7500 Auszubildende, beschäftigt. Rund 65 % der Beschäftigteten sind in Klein –und Mittelständischen Unternehmen beschäftigt.
Die Funktion des Großhandels, als Bindeglied zwischen den Herstellern/Industrie und z.B. den Einzelhandel, Handwerksfirmen und Landwirten, spricht ihm eine hohe Bedeutung zu. Ohne den Großhandel wäre eine Versorgung der Bevölkerung, so wie wir sie kennen, nicht denkbar. Der bayerische Großhandel ist daher das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft.
Quelle: ver.di
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