Unterfranken. Die Polizei warnt vor einer steigenden Anzahl von Anrufen vermeintlicher Mitarbeiter der Firma Microsoft. Allein im März wurden der Polizei am Untermain 19 Fälle der Betrugsmasche bekannt. In allen Fällen sollten die Angerufenen dazu bewegt werden, den Fernzugriff auf ihre Computer zu aktivieren, um den vermeintlichen Servicetechnikern Zugriff auf den Computer zu gewähren. Neben konkreten Geldforderungen für diese „Serviceleistung“ nutzten die Täter den Computerzugriff, um Transaktionen von mehreren hundert Euro vorzunehmen.

Das Phänomen des sogenannten „Microsoft-Support-Scam“ taucht im Bereich der unterfränkischen Polizei seit Jahren auf. Die Täter gehen meist nach dem gleichen Schema vor und täuschen vor, dass der Computer von Viren oder Trojanern befallen ist oder behaupten, dass es Probleme mit der Lizenz für Microsoft Windows gibt. Um das vermeintliche Problem zu lösen, fordern die Betrüger, mittels Fernzugriff die Kontrolle über den Computer zu erlangen. Ab diesem Moment ist es den Tätern unter Umständen möglich, Passwörter und Zugriff auf die Konten und Zahlungsmethoden der arglosen Angerufenen zu erhalten.

Allein im März wurden der Kripo Aschaffenburg 19 solcher Anrufe bekannt. In einigen Fällen durchschauten die Angerufenen früher oder später den Betrugsversuch und legten einfach auf und beendeten so das Gespräch. Leider waren die Täter in mehreren Fällen auch erfolgreich und bekamen Geld per Guthabenkarten wie Paysafe, X-Box oder Google Play Karten übermittelt. In einigen Fällen erlangten die Täter Kreditkartendaten und buchten im Anschluss Geld ab.

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Die Polizei rät den Hörer einfach aufzulegen, wenn am Telefon Geldforderungen gestellt oder Kontodaten erfragt werden.

Die Polizei hat für alle PC- und Laptopnutzer folgende Tipps:

So schützen Sie sich:

  • Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
  • Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
  • Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.

 

Wenn Sie Opfer wurden:

  • Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
  • Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
  • Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden: https://www.microsoft.com/de-DE/reportascam/

 

Enrico Ball von der Polizei Unterfranken zur Betrugsmasche:

 

Quelle: Polizei Unterfranken