Ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Zeil am Main ist die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Binnen weniger Jahre sank damals die Einwohnerzahl von 800 auf nur 150. Blicken wir zurück. Zeil am Main im 17. Jahrhundert:

“Niemand ist sicher. Bloß nicht auffällig verhalten. Sonst könnte der Nachbar denken, ich bin eine Hexe. Meine beste Freundin haben sie schon hingerichtet. Vor kurzem wurde hier bei uns extra ein Gericht eingerichtet, um sogenannte Hexen und Hexenmeister aufzuspüren, zu verurteilen und hinzurichten. Es hat schon mehr als 400 Menschen das Leben gekostet. Als ob der Krieg seit 1618 nicht schon schlimm genug wäre. Außerdem sucht uns der schwarze Tod immer wieder heim. Meine Eltern sind schon elendig dahingestorben. Besonders gruselt es mich vor dem Hexenturm. Wer beschuldigt wird eine Hexe zu sein, kommt dort in den Kerker. Man hört sie manchmal nachts schreien und flehen. Es kann einfach jeden treffen – Frauen, Männer, sogar Kinder. Ein richtiger Grund wird nicht gebraucht. Der Verdacht reicht schon. Dieser Hexenturm. Die Schreie. Sie werden mich ewig verfolgen.”

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